Gewässerschutz

Gewässerschutz

Lebendige Bäche für Mensch und Natur

Die Kronberger Landschaft ist geprägt durch seine vielen Bäche, die teilweise durch tief eingeschnittene Kerbtäler durch den Vordertaunus fließen und von großen Edelkastanienwäldern und Streuobstwiesen begleitet werden.  Die Fließgewässer in Kronberg charakterisieren sich als grobmaterialreiche silikatische Mittelgebirgsbach. Diese Bäche zeichnen sich durch einen hohen Anteil von Felsgestein, Geröll und Grobkiesen im Bachbett auf.  Die Hydrologie dieser Bäche wird durch große Abflussschwankungen im Jahresverlauf bestimmt und es treten vereinzelt stark ausgeprägte Extremabflüsse auf durch Schneeschmelze und Starkregenereignisse. 

Gewässerökologisch befinden sich die Kronberger Bäche in zwei Gewässerfaunaregionen. Größere Fließgewässer im Süden Kronbergs wie der Sauerbornsbach, Westerbach und Hohwiesenbach beheimaten als Leitfischart die Bachforelle. Dieser Bereich wird als Obere Forellenregion bezeichnet.  Neben der Bachforelle können Groppe, Elritze und Bachneunauge in den Fließgewässern auftreten.

Im Stadtgebiet verlaufen die Bäche teilweise unterirdisch, sind durch Ufermauer naturfern verbaut und besitzen zumeist kaum Sohlsubstrat. Diese Bedingungen macht es der Gewässerfauna schwierig sich dauerhaft anzusiedeln. Zudem fallen klimatischbedingt die Oberläufe während der Sommermonate teils komplett trocken. Daher übernimmt hier als Leitart der Feuersalamander die Quellbereiche der Kronberger Bäche.

Durch Einengung des Bachbettes, künstlicher Ausbau der Bachsohle und Tiefenerosion bei Hochwasser haben die Bäche innerorts ihr natürliches Gepräge verloren. Mit möglichst einfachen Mitteln (Beseitigung von künstlichem Verbau, Aufweiten und Anböschen der Ufer, Ufer- und Sohlbefestigung mit standortgerechtem Taunusquarzitsteinen, vielgestaltige Ufervegetation, Einbau von Störsteinen und Totholz als Ruhezonen und Nahrungsgrundlage für Kleinlebewesen und Fische) werden Bachabschnitt naturnah mit einer verbesserten Gewässerökologie und Hochwassersicherheit wiederhergestellt.


  • Informationen für Gewässeranlieger

    Was können Sie als Gewässeranlieger für Ihr Gewässer tun?

    Hier können Sie einen Flyer mit Tipps und Informationen für Gewässeranlieger herunterladen:


  • Fließgewässersystem Westerbach

    Das Fließgewässersystem Westerbach bildet den größten Teil der Kronberger Gewässer. Der Westerbach gehört zu dem Flusssystem Rhein fließt über die Nidda, den Main und den Rhein in die Nordsee. Seinen Ursprung hat der Westerbach durch das Zusammenfluss von Winkelbach und Schönberger Bach in der Ludwig-Sauer-Straße in Kronberg. Beide Bäche – Winkelbach und Schönberger Bach entspringen im Kronberger Stadtwald und queren unterirdisch die Bundesstraße B455. Der Winkelbach wird im Stadtwald durch das Hochwasserrückhaltebecken „Im Aufstieg“ gedämpft.

    Im weiteren Verlauf des Westerbach südlich des Stadtgebietes fließt der Westerbach hinter der Kronberger Gemarkungsgrenze mit dem Hohwiesenbach zusammen. Der Hohwiesenbach hat seinen Ursprung im Ortskern von Oberhöchstadt, wo er durch das unterirdische Zusammenfließen von Waldwiesenbach und Stuhlbergbach entsteht.

    Der Waldwiesenbach hat seine Quelle im Naturschutzgebiet „Hünerbergwiesen von Oberursel“ und fließt weiter durch den Kronberger Stadtwald. Nach der Querung der Bundesstraße B455 verläuft das Gewässer durch ein weiteres Naturschutzgebiet – das „Waldwiesenbachtal“ und tritt im Stadtgebiet von Oberhöchstadt in eine Verrohrung.

    Der Ursprung des Stuhlbergbach liegt im Oberurseler Stadtwald, wo er auch die Stuhlberger Seenplatte durchfließt. Im weiteren Verlauf quert der Stuhlbergbach die Bundesstraße B455 und die Königsteiner Straße. Im Bereich östlich von Oberhöchstadt fließt der Stuhlbergbach durch offenes Grünland und mündet in ein Kerbtal mit großen Edelkastanienbeständen, bevor es im Stadtgebiet unterirdisch in eine Verrohrung tritt.

  • Rentbach & Sauerbornsbach

    Der Rentbach entsteht durch eine Vielzahl von kleinen Quellbächen zwischen Königsstein und Kronberg am nordöstlichen Fuß des Hardtbergs. Seinen offiziellen Ursprung hat der Rentbach auf der Kronberger Gemarkung nördlich der Grenze zu Mammolshain innerhalb des Opelzoo. Das Gewässer durchfließt das Zoogelände und den dazugehörigen Hardtweiher. Im Anschluss an das Zoogelände läuft der Rentbach über ein Dämpfungsbecken vom Abwasserverband in ein tief eingeschnittenes Kerbtal – das Rentbachtal. Der Rentbach quert am Fuße der Kronberger Altstadt unterirdisch die Talstraße.

    Bachabwärts entzweit sich der Rentbach im Gebiet der Kleingärten und bildet als Abzweigung den Mühlgraben. Zwischen Bach und seinem Graben sind Feuchtwiesen mit einem hohen biotopischen Entwicklungspotenzial entstanden sowie stellenweise ein starker Bewuchs Auengehölzen. Die Aue, die durch die Entzweiung entstanden ist, wird durch den Eselpfad gekreuzt. Unterhalb der Kleingärten fließt der Mühlgraben und der Rentbach wieder zusammen. Im weiteren Verlauf fließt der Rentbach durch Grünland und teils Laubwald und nimmt auf seiner linken Seite ein Wiesenbächlein auf. Auf Höhe des Schafhofes fließt der Rentbach zusammen mit dem Hollerbornbach aus dem Quellenpark Kronthal und es entsteht der Sauerbornsbach. Vorbei am Schafhof unterquert der Sauerbornsbach die Landstraße 3015 und führt am Abwasserverband Kronberg vorbei an die Gemarkungsgrenze von Kronberg.

  • Schillerweiher

    Schillerweihersanierung 2022


    Sonstiges
  • Offenlegung Winkelbach

    Hier finden Sie die Baubeschreibung, wichtige Anliegerinformationen sowie Pläne der einzelnen Bauphasen:

    Hier finden Sie Bilder von der Offenlegung des Winkelbachs 2022:

  • Abgeschlossene Projekte

    Zahlreiche Maßnahmen an Rentbach, Westerbach, Schönberger Bach, Hohwiesenbach, Winkelbach und Sauerbornsbach wurden in den vergangenen Jahren ausgeführt. Die beiliegenden Bilder zeigen anhand von Beispielen den Zustand vor und nach den Sanierungsarbeiten.

    Westerbach

    Westerbach im Sommer 2004 vor der Sanierung:

    Das steil verbaute Ufer aus Beton- und Basaltsteinen bricht zusammen. Die Fließgeschwindigkeit des Wassers ist durch diese Bauweise sehr hoch und die Tiefenerosion schreitet sehr schnell voran. Heraus gespülte Teile der Uferbefestigung sammeln sich in der Bachsohle und stellen Abflusshindernisse dar, die bei starken Niederschlagsereignissen das Wasser über die Ufer treten lässt.



    Westerbach nach der Sanierung im Spätsommer 2004:

    Eine angeschrägte Uferböschung, teilweise mit großen Wasserbausteinen aus Taunusquarzit befestigt, vermindert die Abflussgeschwindigkeit und somit das Hochwasserrisiko. Die Tiefenerosion wird vermindert und die Lebensgrundlagen für Wasserbewohner verbessert.





    Hohwiesenbach

    Ausgangslage: In Selbsthilfe von Gartenanliegern aufgetürmter Uferschutz vor der Sanierung des Hohwiesenbaches im Bereich zwischen Pfarrer-Müller-Weg und Mühlbachweg (2005). Abgelagerter Kompost und Holz- und Stahlstangen lösen sich bei Hochwasser, überspülen das umliegende Gelände und setzen Keller unter Wasser.

    Der Hohwiesenbach ein Jahr später nach der Sanierung: Die vielgestaltige Ufer- und Bachsohlengestaltung bietet Fischen und Kleinlebewesen ausreichend Nahrung und Ruhezonen. Die Hochwassersicherheit wurde wiederhergestellt.

Ansprechpartner:

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