Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung

Kronberg will bis spätestens 2035 klimaneutral sein. Hier kommt die kommunale Wärmeplanung (KWP) ins Spiel: Sie zeigt, welche lokalen Wärmequellen in Zukunft zum Heizen zur Verfügung stehen und wo Wärmenetze sinnvoll sind. Damit ist sie eine Planungsgrundlage für alle Bürgerinnen und Bürger, die in den kommenden Jahren Heizung und Haus modernisieren.

Den Weg hin zur kommunalen Wärmeplanung will die Stadt Kronberg gemeinsam mit der Stadt Schwalbach am Taunus gehen. Die Zusammenarbeit hat im September 2024 begonnen und bereits ein Jahr später sollen erste Ergebnisse vorliegen. 

Neben der Bündelung der personellen Kapazitäten und des Knowhows beider Verwaltungen beim Projektmanagement gibt es bereits Gedanken dazu, wie sich Energie im Verbund nutzen lassen könnte. Ein zentrales Element dieser Überlegungen ist die Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren, die bereits im Schwalbacher Gewerbegebiet „Am Kronberger Hang“ ansässig sind oder sich in Zukunft dort ansiedeln wollen. Über Nahwärmenetze wäre es denkbar, damit Wohn- und Gewerbeeinheiten in Schwalbach wie auch in Kronberg zu versorgen. Weitere Potenziale könnte auch die Kläranlage Im Tries bergen.

Aber um auszuloten, was nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich ist, braucht es die Kommunalen Wärmepläne.


Wie sieht eine KWP aus?

  1. Analyse des Wärmebedarfs und der Netzinfrastrukturen in Ihrer Kommune: Wie viel Energie wird gebraucht?
  2. Potenzialanalyse: Wie kann der Energieverbrauch reduziert werden und welche erneuerbaren Wärmequellen stehen zur Verfügung?
  3. Klimaneutrales Zielszenario entwerfen: Analysen der Wärmebedarfe und der Wärmequellen übereinanderlegen und Handlungsbedarfe definieren.


Häufige Fragen und Antworten

  • Warum braucht es eine kommunale Wärmeplanung? Der Klimawandel, steigende Energiepreise, endliche Ressourcen und globale Krisen erfordern einen Umstieg auf klimaneutrale Technologien. Da 85 Prozent der CO2-Emissionen im Bereich Wohnen durch Raumwärme und Warmwasser verursacht werden, braucht es eine Strategie – die kommunale Wärmeplanung.
  • Kann ich meine Öl- oder Gasheizung weiter betreiben? Funktionierende Heizungen können weiter betrieben werden. Ab 2045 ist jedoch Schluss mit fossilen Brennstoffen. Zudem besteht seit langem die Pflicht, einen Heizkessel nach 30 Jahren gegen einen neuen auszutauschen. In der Zwischenzeit gibt es Übergangsfristen (siehe www.lea-hessen.de/heizungsgesetz).
  • Was kostet mich die kommunale Wärmeplanung in meiner Kommune? Für Sie als Bürgerin oder Bürger ist die Wärmeplanung kostenlos. Die Wärmeplanung wird von der Stadt Kronberg durchgeführt.
  • Welche Technologien werden berücksichtigt? Zunächst wird untersucht, welche Energieeffizienzmaßnahmen zu einem geringeren Energiebedarf führen. Anschließend werden diverse Technologien, wie z. B. Wärmenetze, Wärmepumpen und Abwärme von Industrieanlagen in der Wärmeplanung geprüft.
  • Werden die Bürgerinnen und Bürger einbezogen? Die Beteiligung der Bevölkerung über verschiedene Formate ist ein fester Bestandteil der Wärmeplanung. Fertige Wärmepläne müssen zudem von den Kommunen veröffentlicht werden.
  • Soll ich auf den kommunalen Wärmeplan warten? Nein, denn Modernisierungsmaßnahmen benötigen Zeit, sparen aber langfristig Geld. Wir empfehlen eine Energieberatung


Vorteile der kommunalen Wärmeplanung

  • Planungs- und Versorgungssicherheit: Durch die langfristige Planung erfahren Sie rechtzeitig, ob eine eigene klimafreundliche Heizung oder der Anschluss an ein Wärmenetz die passende Lösung ist.
  • CO2- und finanzielle Einsparungen: Die Nutzung fossiler Energieträger wird durch den steigenden CO2-Preis in Zukunft teurer. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien spart CO2 und Geld. Die Wärmeplanung zeigt, wie dies gelingt und ob Sie oder die Stadt aktiv werden sollten.
  • Lokale Wertschöpfung: Die Wärmeplanung nimmt in der Stadt vorhandene Wärmequellen in den Blick. So können Investitionen gezielt in die lokale Wirtschaft gelenkt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Passgenaue Lösungen: Die Stadt spielt die entscheidende Rolle bei der Wärmeplanung. So ist sichergestellt, dass lokal verfügbare Wärmequellen berücksichtigt und maßgeschneiderte Lösungen gefunden werden.


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