Elektromobilität
Quiz zur Elektromobilität - Fakten vs. Fakes
Im Rahmen des Kronberger Apfelmarktes 2024 hat die Verkehrsgruppe des Kronberger Klima-Beirats ein Mitmach-Quiz rund um die Elektromobilität präsentiert. Viele Besucher und Besucherinnen haben sich daran beteiligt. An dieser Stelle möchten wir die Fragen und die hier und da überraschenden Antworten für alle interessierten Menschen zugänglich machen.
So sah das Ergebnis des Quiz am 29. September aus:
Hier sind die Fragen und und deren Antworten:
Frage: Was schätzen Sie, wie viele Brände pro 1.000 Fahrzeuge und Jahr gibt es?
Antwort: Elektroautos brennen deutlich seltener als Verbrenner. Obwohl die Anzahl der zugelassenen Elektroautos zunimmt, stagniert die Anzahl der Brände.
Eine Statistik dazu hat die schwedische Zivilschutzbehörde (MBS) veröffentlicht. Im Jahr 2022 gab es demnach auf 610.716 zugelassene Elektrofahrzeuge 23 registrierte Brände, dies entspricht einer Quote von 0,004 Prozent. Unter 4,3 Millionen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gab es laut Behörden 3319 Brandfälle, eine Quote von 0,076 Prozent und damit tatsächlich um fast Faktor 20 höher.
Frage: Wie entwickelt sich die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos ?
Antwort: Im ADAC Autotest werden jährlich rund 100 Fahrzeuge auf Herz und Nieren geprüft, darunter auch immer mehr Elektroautos. Der Ecotest liefert dabei dank des ADAC E-Auto-Zyklus (Kombination aus WLTP- und Autobahnzyklus) gegenüber der reinen WLTP-Messung realitätsnähere Verbrauchwerte und damit verlässlichere Reichweitenangaben. Bei den vom ADAC getesteten Elektroautos hat sich die Reichweite in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:
- 2015: 149 km
- 2020: 285 km
- 2023: 393 km
Bei den im Jahr 2023 getesteten 39 Elektroautos erheben diese Zahlen keinen Anspruch auf statistische Vollständigkeit - sie zeigen jedoch dass die Entwicklung der Reichweiten von E-Autos mit großem Tempo vorangehen.
Quelle https://presse.adac.de/meldungen/adac-ev/technik/reichweite-von-elektroautos-steigt-weiter.html
Frage: Wie entwickelt sich die Anzahl der Ladepunkte in Deutschland?
Antwort: Die Bundesnetzagentur ist für die Umsetzung der Ladesäulenverordnung (LSV) zuständig. Die Verordnung regelt die technischen Mindestanforderungen an den sicheren und interoperablen Aufbau und Betrieb von öffentlich zugänglichen Ladepunkten für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Um die Einhaltung der technischen Mindestanforderungen der öffentlich zugänglichen Ladepunkte gemäß der Ladesäulenverordnung (LSV) überprüfen zu können, sind die Betreiberinnen und Betreiber zur Anzeige ihrer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur bei der Bundesnetzagentur verpflichtet.
So kann die Bundesnetzagentur interessierten Marktakteuren Daten zur Verfügung stellen, z.B. die Anzahl der Ladeeinrichtungen und Ladepunkte. Diese Zahlen haben sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:
- 2017: 6.689 (davon 774 Schnellladepunkte)
- 2021: 45.073 (davon 6.735 Schnellladepunkte)
- 2024: 142.793 (davon 30.048 Schnellladepunkte)
Frage: Ein Thema, das immer wieder zu Unsicherheiten führt: Sie fahren mit Ihrem neuen VW ID 3 (77 kWh) in Kronbergs Partnerstadt Le Lavandou. Das sind 1.121 km, dafür brauchen Sie 4 Ladestopps. Wie lange ist dabei ein durchschnittlicher Ladestopp?
Antwort: Mit der App/Website abetterrouteplanner kann jeder Elektroautofahrer seine Tour vorab planen, sieht genau, wie weit seine Batterie reicht, bis ein Ladestopp erforderlich ist und bekommt diese Ladestopps angezeigt und kann dabei zwischen verschiedenen Anbietern von Ladepunkten wählen. Unsere Erfahrungen zeigen: Die Planung stimmt sehr exakt mit der Realität überein und ermöglicht es, sehr komfortabel und ohne die Befürchtung mit leerer Batterie liegenzubleiben zu reisen.
Für die Strecke Kronberg - Le Lavandou mit einem VW ID3 veranschlagt die App 4 Ladestopps mit einer Gesamtladedauer von 1:31 h. Dies entspricht einer durchschnittlicher Dauer des einzelnen Ladestopps von ca. 23 Minuten.
Quelle: https://abetterrouteplanner.com/
Frage: Ein Mercedes C220d (Verbrenner) verbraucht über das gesamte Autoleben (inkl. Herstellung) 260 g CO2eq per km. Wie sieht das wohl bei einem Tesla Model 3 inkl. der Herstellung der Batterie aus?
Antwort: Der Vergleich der lebenslangen Treibhausgasemissionen von Elektroautos mit den Emissionen von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren ist ein komplexes Thema, da bei den Emissionen nicht nur die im laufenden Betrieb anfallenden sondern auch jene, die bei der Herstellung anfallen berücksichtigt werden müssen. Hinzu kommen Fragen, wie z.B. die nach der Stromerzeugung (erneuerbar oder konventionell), nach der Höhe des Spritverbrauchs, nach der Recyclingfähigkeit und nach der Batteriehaltbarkeit. All diese Faktoren hat die Uni Eindhoven in einer umfassenden Studie einfließen lassen und kommt dabei für den Vergleich von Mercedes C220d (Verbrenner) und Tesla Model 3 zu folgendem Ergebnis:
Gesamt CO2eq per km:
- Mercedes C220d: 260 g
- Tesla Model 3: 91 g - also 65 Prozent weniger
Quelle: Studie der TU Eindhoven https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/mobilitaet/pdf/200831-Studie_EAuto_versus_Verbrenner_CO2.pdf
Frage: Der Anteil der Elektroautos bei den Neuzulassungen ist je nach Land sehr unterschiedlich. In Norwegen betrug er im April 2023 bereits 83,2 Prozent. Wie hoch schätzen Sie den Anteil bei den Neuzulassungen in Deutschland im Juli 2024?
Antwort: In Norwegen ist der Anteil der Elektroautos bei Neuzulassungen hoch. Im April 2023 lag er bei 83,2 Prozent, im April 2024 bereits bei 89,4 Prozent, die Tendenz ist also weiter steigend. In Deutschland lag diese Zahl im Juli 2024 laut ADAC bei 12,9 Prozent. Neuere Zahlen aus dem September 2024 zeigen einen moderaten Anstieg auf 16,5 Prozent.
Quellen: https://www.adac.de/news/neuzulassungen-kba/ & https://www.electrive.net/2024/05/02/10-051-neue-elektroautos-in-norwegen/
Videoaufzeichnung vom Info-Abend "Elektromobilität für Einsteiger"
Die Stadt Kronberg im Taunus hat am 10.11.2022 zu einem Online-Informationsabend zum Thema „Elektromobilität für Einsteiger“ eingeladen.
Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, vom Verbrenner auf ein Elektroauto umzusteigen, steht meist vor vielen Fragen und Herausforderungen: Welches Modell ist das richtige? Wie funktioniert das Laden des Fahrzeugs? Stecken die Reichweite und die Ladeinfrastruktur nicht noch in den Kinderschuhen? Welche Förderungen gibt es? Was kann die Stadt Kronberg für die Ladeinfrastruktur vor Ort tun?
Diese und weitere Fragen wurden erörtert und diskutiert. Dafür standen Arne Bramfeld von der Elektromobilitätplattform „&Charge“, der langjährige Elektroautofahrer Christian Popp sowie Kronbergs Klimaschutzmanager Friedrich Horn zur Verfügung und beleuchteten die Thematik aus Unternehmer-, Verbraucher- und Verwaltungsperspektive.
Die Aufzeichnung des Informationsabends finden Sie hier:
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