Quellenpark Kronthal
Seit 450 Jahren prägen die Quellen die Geschichte und Kultur des Kronthals. Mit der Entdeckung der Heilwirkung durch den Kronberger Amtsarzt Dr. Ferdinand Küster im Jahr 1818 begann die wirtschaftliche Nutzung des Tals und der Aufschwung des Kurbetriebs. 15 Jahre später ließ auch der Frankfurter Kaufmann Johann Adam Osterrieth (1792–1868) ein großes Kur- und Badehaus mit repräsentativer Teichanlage errichten. Es befand sich im Bereich oberhalb der heutigen Boulebahn, die auf der ehemaligen Terrasse des Hauses angelegt ist. Kurz darauf wurde der Kurpark aufwendig im Stil des Englischen Landschaftsgartens durch Osterrieth und dessen Schwester Maria Elisabeth gestaltet. In den Folgejahren florierten die beiden Betriebe, und der romantische Park war ein beliebtes Motiv für die Künstler und Künstlerinnen der Kronberger Malerkolonie. Allerdings war die Konkurrenz in der Region groß, sodass sich die Kronthaler Kureinrichtungen nicht dauerhaft etablieren konnten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Küstersche Kurbetrieb deshalb eingestellt, das Osterriethsche Kurhaus, schon lange nur Gastronomiebetrieb, schließlich 1925 abgerissen. Der Abfüllbetrieb für das Mineralwasser, das zeitweise bis nach England und Amerika verkauft wurde, konnte noch bis 2005 aufrechterhalten werden.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Parkanlage durch den Regionalpark RheinMain saniert. Auf der Grundlage eines Parkpflegewerkes stellte man das im Verlauf der Jahre zugewachsene obere Wiesental frei, das Wegesystem wurde nach historischem Vorbild überarbeitet und Blickachsen wiederhergestellt. Das Element Wasser erhielt durch die Offenlegung von zwei Bächen einen neuen Aspekt. Die historische Gartenanlage mit altem Baumbestand, die an die Regionalparkroute Nidda–Opel-Zoo angeschlossen ist, erfreut sich wieder großer Beliebtheit. Heute präsentiert sich das idyllisch gelegene Parkgelände mit einem kleinen Grillplatz, Wassertretbecken, Boulebahn und natürlich den Heilquellen.