„Ich kann jedem nur dringend empfehlen, gleich einen kurzen Blick in die Reisepässe oder auch auf die Personalausweise zu werfen, um sicher zu gehen, dass deren Laufzeiten zu den eigenen Reiseplänen passen. Wo das nicht der Fall ist, sollte man schnellstmöglich mit uns Kontakt aufnehmen.“ „Uns“ - das ist in diesem Fall das Team des Kronberger Bürgerbüros am Berliner Platz. Und der Mann der diesen mehr als gut gemeinten Rat gibt, ist dessen Leiter, Joachim Würz.
Joachim Würz ist in unterschiedlichen Funktionen bereits seit 26 Jahren bei der Stadt und hat in dieser langen Zeit auch schon einiges rund um Passangelegenheiten auf den letzten Drücker erlebt. Er lacht: „Zwei Mal habe ich die Pässe sogar an Weihnachten noch übergeben, damit die Kunden in den Winterurlaub starten konnten.“ In einem der beiden Fälle habe die Übergabe eines Express-Reisepasses an Heiligabend auf der Polizeistation in Königstein stattgefunden. Da das Rathaus damals geschlossen gewesen sei und der Eilbote eine behördliche Dienststelle als Anlaufpunkt gebraucht habe, wurden die Papiere dort abgegeben. „Damals mussten die Pässe von mir noch in der Polizeistation unterschrieben und gesiegelt werden. Deshalb hatte ich auch das Dienstsiegel im Gepäck.“
Während es in diesen beiden Fällen noch einmal gut gegangen ist und die Kundschaft kurz vor knapp in den Urlaub starten konnte, weiß Joachim Würz auch von Fällen, in denen am Flughafen-Counter die Reiselust in Reisefrust umschlug, weil die Pässe abgelaufen waren. Würz: „Die Fluggesellschaften sind da rigoros, was man auch nachvollziehen kann. Denn wenn den Urlaubern am Ziel die Einreise verweigert wird, müssen sie die Betroffenen im nächsten Flieger gleich wieder mitnehmen. Auch von so einem Fall weiß ich.“
Um erst gar nicht in solche Verlegenheiten zu geraten, unterstreicht Joachim Würz seinen Appell – und das gleich doppelt. Denn schon jetzt kann es mit der Ausstellung neuer Papiere sehr eng werden. Würz: „Normalerweise kann man von der Antragstellung bis zur Übergabe der Papiere mit einer Wartezeit von rund drei Wochen rechnen, aktuell aber sollte man bis zu sechs Wochen einkalkulieren.“ Die Bundesdruckerei komme derzeit schlicht mit der Herstellung der neuen Ausweise kaum nach.
Der Grund dafür sei nicht zuletzt das hohe Aufkommen im Bereich der Dokumente für Kinder. Gab es in der Vergangenheit die Möglichkeit, für Mädchen und Jungen unter zwölf Jahren einen sogenannten „Kinderreisepass“ mit einjähriger Gültigkeit auszustellen, so ist dies seit dem 1. Januar 2024 nicht mehr möglich.
Würz: „Anstelle des Kinderreisepasses benötigen Eltern für ihren Nachwuchs jetzt auch einen Reisepass oder Personalausweis, der biometrische Daten erfasst.“ Kinderreisepässe, die vor dem 1. Januar ‘24 ausgestellt wurden und über die Dauer der Reise hinaus gültig sind, können noch genutzt werden. Wo das nicht der Fall ist, müssen neue Papiere erstellt werden.
Und wenn es dann doch mal passiert, dass der Pass abgelaufen ist und es pressiert. Dann hilft nur noch der sogenannte Express-Reisepass. Mit dem geht es deutlich schneller, kostet dann aber auch 32 Euro mehr. Und „Express“ heißt auch nicht, dass man den Pass heute bestellt und morgen bekommt. Würz: „Zwischen 3 und 5 Tagen an Wartezeit muss man einkalkulieren.“
So sehr er und sein Team auch immer bemüht seien, alles, was möglich sei, auch möglich zu machen - unter dieser Wartezeit sei derzeit nichts mehr zu machen. „Umso wichtiger ist es im eigenen Interesse, jetzt einen Blick auf die Passdaten zu werfen und im Ernstfall schnell zu uns zu kommen“, rät der Leiter des Bürgerbüros.
Hinweis: Die Anlaufstelle von A wie Anmeldung bis Z wie Zweitwohnung
Das Bürgerbüro am Berliner Platz ist nicht nur in Pass-Angelegenheiten für die Kronbergerinnen und Kronberger die erste Adresse. Bei Joachim Würz und seinem fünfköpfigen Team läuft vieles von dem auf, was Bürger mit Behörden zu klären haben. Die städtische Homepage listet gleich 34 unterschiedliche Aufgaben auf, die hier erledigt werden. Das schließt neben den klassischen Themen der früheren Einwohnermeldeämter auch das Ausstellen von Parkausweisen oder Fischereischeinen ein, umfasst Fragen rund um Gewerbean- oder -ummeldung und reicht bis zum Vollzug von Kirchenaustritten. Auch der ist beim Bürgeramt persönlich anzumelden. Vor Internet-Dienstleistern, die anbieten, sich um den Vollzug des Austritts zu kümmern, warnen Kommunen mit Nachdruck.
Geöffnet ist das Bürgerbüro am Berliner Platz immer dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr sowie dienstags und mittwochs nach einer Online-Terminvereinbarung über die Homepage der Stadt www.kronberg.de (Suchbegriff „Bürgerservice“. Montags ist das Bürgerbüro geschlossen und dafür an jedem ersten und dritten Samstag von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Im Juni jedoch wird eine Ausnahme gemacht. Da am Samstag, 15. Juni, technische Wartungsarbeiten anstehen, bleibt das Bürgerbüro an diesem Tag geschlossen und öffnet stattdessen am Samstag, 22. Juni von 10 bis 13 Uhr.