Hanspeter Borsch ist Träger des Saalburgpreises 2024


Nachdem der Kreisausschuss des Hochtaunuskreises schon im Juli bekannt gemacht hatte, dass Borsch den Preis erhalten würde, wurde es am Montag im Bad Homburger Landratsamt offiziell gemacht. Landrat Ulrich Krebs überreichte dem 88-Jährigen die Medaille samt Urkunde und würdigte damit stellvertretend für die Gremien des Kreises die großen Verdienste, die sich der gebürtige Kronberger über Jahrzehnte hinweg um die Geschichts- und Heimatpflege in seiner Heimatstadt und in der Region erworben hat.

In ihrer Laudatio würdigte Kronbergs Stadtarchivarin Susanna Kauffels den Preisträger als einen Mann, dem es immer darum gehe, das „Wissen um Herkunft, um Entstehung und Bedeutung der Kulturlandschaft und des Stadtbildes möglichst breit in die Gesellschaft zu tragen“. Dieser Überzeugung folgend, habe der gelernte Maler- wie Maurer und studierte Architekt in all den Jahren seiner Forschung eine Vielzahl vermeintlich längst vergessener Aspekte der Lokalgeschichte wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Seine Arbeiten zur Geschichte der Oberhöchstädter Ziegler, aus denen eine Dauerausstellung im Dalleshaus hervorgegangen ist, aber auch sein Einsatz als Obmann für historische Grenzsteine im südlichen Taunus seien dafür nur zwei von vielen Beispielen.

Kauffels machte keinen Hehl daraus, dass Borsch „auch mal der Kragen platzen“ könne, wenn er den Eindruck habe, dass „Dinge unsachgemäß oder nachlässig behandelt“ würden. Denn nichts sei ihm ein größerer Gräuel. Allerdings, so Kauffels an den Preisträger gewandt, belasse der es nicht beim geplatzten Kragen. „Wenn möglich krempeln Sie dann die Ärmel hoch und machen sich um der Sache Willen ans Werk der Nachbesserung oder Ergänzung – wie im Fall der Denkmaltopographie.“ Dabei könne man sich, so Kronbergs Stadtarchivarin, stets auf den Inhalt seiner Auskünfte verlassen. Alles sei hieb- und stichfest, nichts sei "irgendwie Gewußtes". Kauffels: „Ihre Auskünfte sind frei von aus dem Hemdsärmel geschüttelten Aussagen.“

„Hanspeter Borsch macht nichts nur oberflächlich. Wenn er sich eines Themas annimmt, dann geht er in die Tiefe – mit großer Expertise und vollem Herzen“, betonte Kronbergs Bürgermeister Christoph König am Rande der Verleihung des Saalburgpreises. Dass der Ur-Kronberger dabei auch mal das Herz auf der Zunge trage, gestehe er ihm gerne zu, so König mit einem Augenzwinkern. Wisse er doch nur zu gut, dass es die Liebe zu seiner Heimat und zu seiner Stadt ist, die da aus Hanspeter Borsch spreche. König: „Es ist mir daher auch eine überaus große Freude, einem echten Kronberger mit Herz und Verstand zur verdienten Verleihung des Saalburgpreises 2024 gratulieren zu dürfen – stellvertretend für die städtischen Gremien, aber vor allem auch ganz persönlich.“